Eines ist jedem klar: Einen richtig guten Job zu finden erfordert große Anstrengungen. Im Dschungel der Jobplattformen, Karriereevents und Werbeanzeigen den passenden Arbeitgeber zu identifizieren wird somit zur Geduldsprobe – oder leider oftmals dem Zufall überlassen.

Es ist jedoch genauso herausfordernd für Arbeitgeber, gute Mitarbeiter zu finden und einzustellen. Einfach nur Stellen online zu inserieren, Präsenz zu zeigen und „bunte Bilder“ zu vermarkten reicht in der heutigen Wettbewerbssituation lange nicht mehr aus. Deshalb müssen die genutzten Rekrutierungskanäle auf den Prüfstand gestellt -und optimiert- werden.

Aussteller bedienen sich vieler visueller Mittel um Besucher anzulocken, doch eine echte Strategie fehlt häufig.

In diesem Blog setzen wir uns kritisch mit diesen Kanälen auseinander und tragen die Herausforderungen aus Kandidaten- und Unternehmenssicht zusammen. Unsere Darstellungen beruhen auf Erkenntnisse, die wir durch Umfragen sowie Gespräche mit Branchenpartnern gesammelt haben. Dieses Wissen stellt ferner die Grundlage unserer kundenorientierten Softwareentwicklung dar.

Auf dem Prüfstand: Karrieremessen

Eine „Jobwall“, typisch für Karrieremessen. Geht das nicht auch einfacher?

Diese Situation kennt jeder, der schon einmal eine Karrieremesse besucht hat: Du schreitest durch die Hallen und bist erst einmal komplett überwältigt. Die vielen Stände der Aussteller, die sich überragenden audio-visuellen Eindrücke, die Anzahl der Stellen auf der „Jobwall“ (siehe Foto) und der 100+ Seiten lange Messekatalog fordern deine Aufmerksamkeit. Auf die Frage, welche Aussteller nun genau das anbieten, was einen selbst interessiert, haben die meisten Besucher jedoch keine Antwort.

Orientierungslosigkeit der Besucher

In einer Umfrage, die iCombine mit 140 Ausstellern auf Karrieremessen durchgeführt hat, bemängelten 79% der Befragten die Orientierungslosigkeit der Besucher. Oftmals würden Besucher die Messe nutzen, um sich am Stand der Aussteller über generelle Einsatzmöglichkeiten beraten zu lassen, ohne sich vorher selbst über die gängigen Medien zu informieren. Die Erwartungshaltung der Jobsuchenden sei in vielen Fällen unrealistisch. Die Aussteller wünschten sich weniger oberflächliche Gespräche, sondern Besucher mit wahrem Interesse und konkreten Bezugspunkten.

Ahnungslosigkeit der Aussteller

86% der ausstellenden Unternehmen möchten mithilfe der Messe neue Mitarbeiter gewinnen. 54% wüssten allerdings nicht genau, wie sie Besucher zu ihrem Stand locken. Das ist tragisch! Auf der einen Seite wünschen sie sich Gespräche mit passenden Kandidaten, auf der anderen Seite haben sie keine messbare Akquisitionsstrategie. Der Zufall spielt hier bislang eine viel zu große Rolle. Somit fällt es auch schwer, auf der Messe mit der Zielgruppe in Kontakt zu kommen und etwas über sie zu lernen.

Auswertung der Gespräche und Bewerbungen

Aussteller bewerten ihren Messebesuch anhand verschiedener Kennzahlen wie die Anzahl der Gespräche, die Anzahl der Bewerbungen und die Anzahl darauf folgender Einstellungen. 71% wünschten sich eine Möglichkeit, ihre Gespräche und Bewerbungen strukturierter dokumentieren und auswerten zu können, um die Nachbereitung zu erleichtern. Die gängigste Methode ist bislang das Ausfüllen von Gesprächserfassungsbögen und die Annahme von Bewerbungsunterlagen auf der Messe. Allerdings nimmt eine steigende Anzahl der Aussteller aufgrund der Handhabbarkeit keine Unterlagen mehr an, und verweist stattdessen auf die Onlinebewerbung.

Wie sieht die Zukunft von Karrieremessen aus?

Messen bleiben eine gute Gelegenheit, den potentiellen Arbeitgeber oder Kandidaten in zwangloserer Atmosphäre (im Vergleich zum Bewerbungsgespräch) kennen zu lernen. Auf die Frage, was helfen würde den Erfolg von Karrieremessen zu steigern, haben wir unter anderem folgende Antworten erhalten:

„Eine Matching-Tool, das Besucher nach Qualität & Skills filtert und passende Besucher an den eigenen Stand lotst.“

„Vorselektion der Kandidaten für ein persönliches Interview auf der Messe, inklusive Terminierung.“

„Ein Tool, in dem ich Daten des Besuchers sehe, Notizen mache und Follow-Ups definiere.

Fazit

Ja, Karrieremessen können auch in Zukunft zum Erfolg in der Job- oder Kandidatensuche führen. Damit passende Aussteller und Besucher effizient zueinander finden, sollten Karrieremessen ihr Portfolio allerdings um eine digitale Komponente erweitern.

Die Umfrage im vergangenen Jahr hat uns bekräftigt, eine Softwarelösung für Aussteller und Besucher zu entwickeln. Sie bereichert jede Messe, indem eine automatische Vorauswahl von Besuchern und Ausstellern ermöglicht wird. Mithilfe strukturierter Datenauswertungen können die Besucher, Aussteller und der Veranstalter viel übereinander lernen. Das schafft Orientierung, realistische Erwartungen und Messbarkeit zum Vorteil aller Beteiligten. Letztendlich kann der persönliche Kontakt durch die Vernetzung digitaler Besucher- und Ausstellerprofile dokumentiert, weitergeführt und vertieft werden.

Wir danken den Teilnehmern unserer Befragung für ihre offene Meinung. Der vollständige „Expo Trends 2016“ Report steht nunmehr allen Interessenten zum Download bereit.

Welche Erfahrungen hast du auf Karrieremessen gemacht? Was muss besser werden? Wir freuen uns auf dein Statement in den Kommentaren.

Update aus der Redaktion

Die Entwicklung unserer Softwarelösung für Messen, auch iCombine Expo genannt, haben wir eingestellt. Alles über diese Änderung erfährst du hier.

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